Nach Beendigung der 4 Monate langen, tierschutzrechtlich sehr bedenklichen Aufstallpflicht und ihrer Folgen für die Gesundheit des Wild- und Hausgeflügels stellt sich mir nun die Frage, ob nun wirklich alles wieder gut ist oder auf was man sich in Zukunft besser einstellen sollte.
Es war schon auffällig, wie anders und unterschiedlich sich das Geflügel beim Rauslassen aus den Ställen verhalten hat. Alle Vogelarten und Rassen im HAUSTIER-SCHUTZPARK sind Freilauf-Rassen, die traditionell zur Freude der Besucher entweder komplett frei umher laufen, fliegen oder gefüttert werden dürfen, oder in nach oben offenen Gehegen zu Hause sind.
Während die Tauben das Eingesperrt-Sein problemlos überstanden haben und ganz normal gefressen, gebrütet und ihre Jungen großgezogen haben, haben Teile der anderen Arten deutlich gelitten, was auch zu einigen Verlusten geführt hat. Wegen der Enge sind an einigen Stellen Parasiten-Kreisläufe „explodiert“ und mussten mühselig wieder eingedämmt werden. Vor allem unsere Enten- und Gänse-Rassen, die nicht mehr Zugang zu ihren täglichen Badegelegenheiten hatten, bekamen einige Probleme, die von Fußballen-Geschwulsten über Fress-Unlust bis hin zu Futterverweigerung und Abmagerung geführt haben. Dies hat natürlich viel mit der Helligkeit in den Ställen wegen eingeschränktem Tageslicht zu tun.
Hühner, Puten, Perlhühner, Enten und Gänse hatten am Tage der Freilassung aber alle etwas gemeinsam:
Die erfahreneren Alttiere und Zuchttiere plumsten förmlich flatternd wie von einem Innenstall-Gebläse nach außen gedrückt aus ihren Stall-Luken heraus. Jüngere, spät im letzten Jahr geschlüpfte Tiere waren eher verstört und ängstlich durch die neuen Gehege-Veränderungen und mussten teilweise per Hand überhaupt ins Freie befördert werden.
Einige Puten und Hühner liefen am ersten Tag torkelig wie „beschwipst“ umher und hatten noch deutlich erkennbare Orientierungsschwierigkeiten bis zum Erreichen des Normalverhaltens.
Aber wann ist der Zeitpunkt des Normalverhaltens wirklich erreicht?
Fast alle unsere Hühner-, Enten und Gänserassen , von denen wir in der Aufstallzeit nicht ein einziges Ei gelegt bekamen, scheinen sich nun zu beeilen, die verloren gegangene Zeit wieder einholen zu wollen. Hühner, die bisher einen Legeabstand von eineinhalb Tagen von 1 Ei zum nächsten hatten, legen jetzt fast täglich 1 Ei.
Der Konkurrenzkampf zwischen männlichen Puten, Perlhühnern, Hühnern, Enten und Gänsen innerhalb der jeweiligen Rasse nimmt geradezu groteske Formen an. Im Zustand höchster Erregung während des Balzverhaltens schubsen sich die balzenden männlichen Tiere von den weiblichen Tieren. Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, ob die jetzt gelegten oder die zu legenden Eier überhaupt befruchtet sind oder ob die erste Frühjahrsgeneration komplett ausfällt, bis das Paarungsverhalten sich wieder normalisiert hat.

Ist nun aber alles wieder beim Alten und in Ordnung?
Ich denke nein!
Die industriellen Geflügel-Massenhaltungen in Nordwest Niedersachsen (vor allem Puten und Hühner) mit mittlerweile fünfeinhalb Millionen - angeblich aus Verbraucherschutzgründen - entsorgten Tieren (in fast allen Puten-Mastbetrieben der Region) zeigen meiner Meinung nach vor allem, dass der Erregereintrag durch Wildvögel nicht der Grund für diese enorme Ausbreitung der Vogelgrippe von Betrieb zu Betrieb sein kann.
Solange die Wissenschaftler im Bundes-Referenzlabor auf der Insel Riem keine verlässliche Ergebnisse zur Vogelgrippe liefern können oder wollen, werden sich alle Geflügelhalter darauf einstellen müssen, dass jedes Jahr im Spätherbst die Seuche wieder zuschlägt und die privaten Tierhalter als Hauptgeschädigte unter der dann folgenden erneuten Stallpflicht leiden müssen.
Der Haustierpark Lelkendorf wird jedenfalls in diesem Jahr sicher stellen, dass alle Geflügel-Gehege offene, aber überdachte Anbau-Volieren bekommen, die für den schlimmsten Fall den Vögeln ein gefahrloses Nach-Außen-gehen ermöglicht.
Übrigens:
Zu Ostern werden dieses Jahr leider wegen der verspäteten Brutzeit noch keine eigene Küken für die Kinder hinter Glas zu besichtigen sein, sondern nur einige von Brütereien dazugekaufte Küken irgendwelcher Rassen.
Ansonsten bietet der HAUSTIERPARK zu Ostern:
- Am 1. + 2. Ostertag werden Ostereier für die kleinen Besucher im Strohberg unserer „Kinder-Wühlmaushöhle“ versteckt.
- Es findet wieder die schon traditionelle Spaziergänger-Safari für Groß und Klein statt, bei der unterwegs ein Fragebogen ausgefüllt werden muss, bevor man den Antwortsatz findet. Zur Belohnung dürfen die Kinder dann in unser 2 m hohes Riesen-Ei fassen und sich Ostereier herausnehmen.
- Und natürlich wimmelt es überall in allen Gehegen von Jungtieren der verschiedenen alten und gefährdeten Nutztierrassen (3 Ferkelwürfe, 3 Tarpanfohlen , ein Kalb und viele Ziegen- und Schaf-Lämmer).
- Und zur Erholung nach dem Rundgang ist unser Kiosk im Park geöffnet sowie die Tierpark-Gaststätte am Tierpark-Eingang.
Besuchen Sie uns und genießen Sie die Nähe zu unseren über 400 Tieren.
Ihr Team vom Haustierpark Lelkendorf
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Wendt Sylvia (Montag, 17 April 2017 16:04)
Hallo
Ich möchte gerne 2-3 Zwerg Ziegen erwerben. Gibt es die Möglichkeit bei Ihnen ?
Wenn ja zu welchem Preis und wann könnten diese abgeholt werden.
mfg
s.wendt