Wackelpudding-Hintern

Als ob die Muttertiere dieses Jahr noch gewartet hätten, bis die Temperaturen für anstehende Geburten temperatur-verträglicher sind!

Genau an den beiden ersten milderen Tagen wurden 2 besonders entzückende Lämmer geboren. Es sind die pechschwarzen Jungtiere der                            Hissar-Fettsteißschafe aus der Mongolei.  Deren ursprüngliches Verbreitungsgebiet reicht bis ins russische Kasachstan.

Hissarschafe gelten als die größten Schafe der Welt und weisen eine Besonderheit auf: Das Kurdjuk. Unter den nomadisierenden Schafhirten der Heimatregionen ist das Kudjuk eine absolute Delikatesse, obwohl es sich dabei nur um reines Fett handelt. Dieses Fett wird ausschließlich an einer Körperstelle, nämlich oberhalb des Steißes (also dort, wo der nicht vorhandene Schwanz entspringen würde) als Depot gespeichert. In ihrer Heimat kann es nachts sehr kalt und tagsüber manchmal auch sehr heiß werden. So können die Tiere bei Hitze über die ganze übrige, fettzellenfreie Körperoberfläche schnell Wärme gegen Überhitzung abgeben oder bei Eiseskälte durch Verbrennen von Depotfett im Körper Energie und Wasser zum Körper-Wärmen erzeugen.

Schon die neugeborenen Hissar-Lämmer haben über ihrem Po einen beim Gehen seitwärts schwingenden kleinen Wackelpudding-Fettspeicher.

Auf dem beigefügten Foto, auf dem Marion Güntherschulze eines der beiden Hissar-Lämmer auf dem Arm hält, ist das kleine Kudjuk deutlich zu sehen.

Neben diesen beiden Lämmern sind im Haustierpark schon im kalten Januar sieben Girgentana-Ziegen geboren, die in ihren Freigehegen von Besuchern bestaunt werden können.

Mit der jetzt beginnenden Geburtenwelle erwarten die Tierpark-Mitarbeiter Jungtiere bei 4 weiteren Schafrassen und 3 Ziegenrassen. An den dicken Bäuchen kann man erkennen, dass es bis zur Geburt von Fohlen bei den Exmoor-Urponys und bei den Tarpan-Pferden nicht mehr weit ist.

Wir freuen uns auf viele Besucher, die sich dies ansehen möchten.

Dr. Jürgen Güntherschulze

Tierparkleiter

HAUSTIERPARK  LELKENDORF  GMBH