Ein in der Sonne strahlendes Schneeweiß und ein unordentlich zerzaust wirkendes Gefieder sind das Markenzeichen der
seltenen UNGARISCHEN LOCKENGÄNSE.
Der Haustierpark Lelkendorf ist stolz darauf, seit einem Jahr ein Paar dieser nicht oft zu findenden Gänserasse zu haben. Vor allem aber hat dieses Gänsepaar im Frühjahr zum ersten Mal 5 Jungtiere in Naturbrut zum Schlupf gebracht, die führsorglich und völlig problemlos in Ihrem großen Freigehege aufwuchsen. Mittlerweile sind sie genauso groß, schön und vital wie die Eltern . Die Alttiere erkennt man in der ruhig grasenden Gänseschar fast nur noch an den Fußringen wieder.
Das sogenannte lockige Gefieder dieser frohwüchsigen Landgans weist üppige, gleichmäßig ausgebildete lange Lockenfedern auf, die zu beiden Seiten von Schultern und Rücken herabhängen. Lockengänse sind durch Mutation aus gewöhnlichen Landgänsen entstanden . Sie traten zuerst in Steppengebieten Südosteuropas auf und sind in Deutschland seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bekannt.
Die sogenannten Lockenfedern sind verlängerte, spiralig gedrehte Federn, die nur einen 2-3 cm kurzen , festen Federschaft besitzen. Von da ab ist er weich, biegsam und in einzelne Fasern gespalten. Die breiten Federfahnen verlieren ihren Zusammenhang und verdrehen sich dadurch leicht. (Normale Vogelfedern dagegen haben bis in die Federspitze hinein einen festen Schaft, der einer Feder die Form gibt und bei Deckfedern wasserabweisend wirkt).
Diese eher als eine Panne der Natur zu betrachtenden Lockenfedern der Lockengänse haben aber seit jeher in ihrer steppenartigen Heimat keinen Selektionsnachteil bedeutet, da man etwa in der Ungarischen Pußtasteppe praktisch keine offenen Wasserstellen findet, sondern nur Viehtränken. Somit konnten die Gänse auch nicht beim Baden ertrinken, indem sich die ungeordneten Federmassen wie ein Schwamm voll Wasser saugen würden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Jürgen Güntherschulze
- Leiter des Tierparks -
Haustierpark Lelkendorf GmbH
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