Entzückend und quirlig sind sie und eine enorme Ähnlichkeit mit Wildschwein-Frischlingen haben sie auch. Die gerade 2 Wochen alten Ferkel des „Düppeler Weideschweins“ sind hellbraun mit dunkelbraunen Längsstreifen über den Rücken. Sobald die Sonne etwas hervorschaut oder wenn Fütterungszeit ist, kommen die 6 kleinen Flitzer aus der Schweinehütte heraus - aber immer in sicherem Abstand zur Muttersau, die ihre Kleinen bei angeblicher „Gefahr im Verzug“ sofort durch ein heftiges, unmissverständliches Grunzen „zurückpfeift“.
Beim sogenannten DüppelerWeideschwein handelt es sich um eine Rückzüchtung (Abbild-Züchtung) des mittelalterlichen Weideschweins aus dem 13. Jahrhundert, so wie es aus Zeichnungen und Beschreibungen überliefert ist. Es war noch sehr wildschweinähnlich (auch gefleckte Tiere kamen als Folge des Domestikationsvorganges vor) und hatte noch eine langgezogene Schnauze zum besseren Wühlen nach Futter im Boden. Also ein typisches Weideschwein mit ganzjähriger Freilandhaltung und absoluter Winterhärte, dass sich weitgehend selbst draußen versorgte und von den Menschen auf dem Lande nach Bedarf geschlachtet wurde.
Das wir heute ein lebendes Abbild des ausgestorbenen Weideschweins zeigen und bestaunen können, ist ein Verdienst von Prof. Dr. Plarre vom Mittelalter-Freilichtmuseum in Düppel/Berlin. Er kreuzte Ende der 80èr bis Anfang der 90èr Jahre alte , dem ausgestorbenen Weideschwein ähnliche Rassen (Wildschweine, Rotbunte Husumer, Mangalitza-Wollschweine und Deutsche Landrasse) solange miteinander , bis der äußerliche Typ , die Robustheit , Genügsamkeit und Eignung zur ganzjährigen Freilandhaltung auch genetisch sich gefestigt hatte.
Die heute rund 600 Tiere , die aus der Zucht von Düppel und von anderen engagierten Züchtern hervorgegangen sind , könnten damit heute wegen des geringen Pflegeaufwands auch für Landwirte mit „Outdoorhaltung“ eine Alternative sein.
Bei Führungen z.B. in Freilichtmuseen und natürlich auch im HAUSTIERPARK LELKENDORF lässt sich für Schulklassen und andere Besuchergruppen ein interessanter, lebendiger Rückblick in unsere eigene Geschichte vermitteln.
Wir würden uns freuen , wenn die Presse-Vertreter in der Vor-Osterzeit in unserem Haustierpark hiervon Fotos machen und berichten würden!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Jürgen Güntherschulze
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